Inhalte & Gliederung
E-Business 2.0 ist da! Gemeint ist damit eine Reihe von neuen Trends und Technologien, die in der jüngeren Vergangenheit dazu geführt haben, dass sich die Wahrnehmung von dem, was wir Internet nennen, zu verändern beginnt. Über viele Jahre hinweg wurde das Internet als Technologie erlebt, die es erlaubt, Daten, Informationen oder multimediale Inhalte zu publizieren und zu verteilen. Die Rollenverteilung der beteiligten Personen war zweiteilig: Zum einen gab es aktive Ersteller von Web-Inhalten, die, teils kommerziell, teils privat, Informationen einstellten und publizierten. Zum anderen gab es passive Konsumenten, die sich lediglich die bereitgestellten Inhalte ansehen konnten und auch gar keine andere Option hatten, als die Informationen zu empfangen und zu konsumieren. Ohne dass man es an einer bestimmten Technologie oder einem einzelnen Ereignis festmachen kann, hat sich das Gefühl verbreitet, dass sich eine wesentliche Veränderung anbahnt, wie das Netz wahrgenommen und genutzt wird. Das „Web 2.0“ war geboren. Wenn man sich die einschlägigen Web 2.0-Plattformen anschaut, geht es stets um die Beiträge vieler Menschen. Der Community-Gedanke steht ganz klar im Vordergrund und bildet nicht zuletzt die Basis vieler neuer Geschäftsideen und -prozesse, an die vor einigen Jahren noch nicht zu denken war.
Auch wenn die E-Community als Plattform rein definitorisch ursprünglich nicht zum E-Business zählte, da hier hauptsächlich die Information und Kommunikation, nicht aber die Transaktion im Mittelpunkt stand, so konnte in der Realität doch beobachtet werden, dass sich diese Kommunikation und die Aktivitäten in solchen E-Communities aber zunehmend auch auf wirtschaftliche und damit transaktionsrelevante Inhalte bezogen. Dies ist z.B. dann der Fall, wenn in einer E-Community durch die Nutzer verschiedene Produkte besprochen und bewertet werden und der anschließende Kauf in einem E-Shop dadurch beeinflusst wird. Auch in Unternehmen der Real Economy werden heutzutage vermehrt Web 2.0-Initativen gestartet, die einerseits darauf abzielen, die Kommunikation mit den Kunden außerhalb des Unternehmens zu stärken, oder andererseits ihren Beitrag zur Steigerung der Effizienz in unternehmensinternen Prozessen leisten. Daher müssen auch die Betreiber von E-Business-Aktivitäten zunehmend auf die Kommunikation in und über E-Communities eingehen und diese aus Organisations-, Marketing und Vertriebssicht verstehen lernen. Gleichzeitig wird der Betrieb von E-Communities selbst zum E-Business, da die Gründer von Facebook, Xing & Co. inzwischen zeigen, dass man mit solchen Plattformen Geld verdienen kann. Es gibt also gute Gründe, die Aspekte rund um Web 2.0-Plattformen in einem eigenständigen Modul zu behandeln und den Bereich „E-Business“ damit zu erweitern.
Nach einer Einführung in die Net Economy liegt der Fokus des Moduls dann insbesondere auf den spezifischen Anforderungen zur erfolgreichen Realisierung einer E-Community bezüglich der Ebenen „Systeme“, „Prozesse“, „Management“, „Marketing“ und „Implementierung“:
- Grundlagen der Net Economy
- Informationstechnik als Voraussetzung(z. B. Kraft der Digitalisierung, Zunahme der Vernetzung, Wachstum der Datenmenge)
- Informationstechnologie als Basis(z. B. Internet, Mobilfunk, interaktives Fernsehen)
- Informationsaustausch als Notwendigkeit(z. B. Chancen der Virtualität, Notwendigkeit der Interaktivität)
- Informationsökonomie als Ausgangspunkt(z. B. elektronische Wertschöpfungskette und -Wertschöpfungsprozess)
- Informationswettbewerb als Ergebnis(z. B. Plattformen, Geschäftsmodelle, Akzeptanzmodell, Schalenmodell)
- Informationsexplosion als Perspektive(z. B. Vom Web 1.0 über das Web 2.0 zum Web 3.0 zum Web 4.0)
- Systeme beim elektronischen Kontaktnetzwerk
- Systemanforderungen(z. B. Mitgliederprofile, Mitgliedercontent, Contentschnittstellen)
- Systemlösungen(z. B. Board-, Weblog-, Wiki-, Mashup-, Social Networking- und Geotagging-Modell)
- Systemarchitekturen(z. B. Webservice-, REST-, Ajax-, Single Source Publishing- und Framework-Komponenten)
- Prozesse beim elektronischen Kontaktnetzwerk
- Prozessanforderungen(z. B. Vernetzungskosten, -zeit, -flexibilität, -qualität und -mobilität)
- Prozessgestaltung(z. B. eRegistration-, eProfile-, eUpload-, eBlogging-, eTagging-, eVoting-, eRanking-, eRecommendation-, eSyndication- und ePodcast-Prozess)
- Prozessmanagement(z. B. operative, taktische und strategische Vernetzung)
- Management beim elektronischen Kontaktnetzwerk
- Produktanalyse(z. B. Produktausrichtung, -zugang und -regeln)
- Mitgliederanalyse(z. B. Mitgliedertypen, -kopplung und -entwicklung)
- Strategieanalyse(z. B. Zielsetzungs-, Positionierungs- und Crossingebene)
- Marketing beim elektronischen Kontaktnetzwerk
- Mitgliedergewinnung(z. B. eRecommendation-, eIncentive-, eContent- und eActivity-Based-Marketing)
- Mitgliederbindung(z.B. Bewertungssysteme, Behavioral Targeting und Widgets, Open-Source-Marketing)
- Implementierung beim elektronischen Kontaktnetzwerk
- Projektplanung(z. B. Erfolgsfaktoren, Strukturanalyse, Marktanalyse, Wachstumsanalyse, Projektorganisation und Projektkalkulation)
- Projektumsetzung(z. B. Systemauswahl, -gestaltung, -aufbau, -einführung und -kontrolle)