Zusammen mit weiteren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hat VAWi-Dozent Prof. Dr. David Bendig, der seit dem Sommersemester 2023 das Modul Corporate Social Responsibility anbietet, einen Artikel zum Thema „Boosting radical innovativeness through start-up acquisitions: the role of decision autonomy and structural integration“ im Journal R&D Management veröffentlicht.
Für die Stärkung der Innovationsfähigkeit etablierter Unternehmen spielen Akquisitionen und Fusionen eine zentrale Rolle, denn sie ermöglichen es diesen Unternehmen, Innovationen voranzutreiben. Gerade die Akquisition von Start-ups, welche häufig über Spitzentechnologie und -wissen verfügen, kann die sie erwerbenden Unternehmen dabei unterstützen, die eigene Innovationskraft zu erhöhen, weshalb der Erwerb von Start-ups auch zunehmend an Bedeutung gewinnt. Allerdings ergibt sich für die erworbenen Unternehmen häufig ein Dilemma, da sie zwischen der Integration in das Zielunternehmen und der eigenen Autonomie abwägen müssen.
Wie wirkt sich nun also konkret die Integration von Start-ups auf die Innovationsfähigkeit etablierter Unternehmen aus? Mit dieser Frage haben sich Prof. Bendig und weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen einer Studie beschäftigt. Anhand umfangreicher Primärdaten konnten sie dabei empirisch die Hypothese bestätigen, dass die Entscheidungsautonomie eines Start-ups während der Post-Merger-Integration die Fähigkeit des erwerbenden Unternehmens zu tiefgreifenden Innovationen unterstützt. Werden die akquirierten Start-ups zudem strukturell in das erwerbende Unternehmen integriert, erhöht dies die positiven Auswirkungen der Entscheidungsautonomie des Start-ups auf die Innovationsfähigkeit des akquirierenden Unternehmens zusätzlich.
Die Ergebnisse der Studie belegen somit, dass etablierte Unternehmen die eigene Innovationsfähigkeit durch die Übernahme von Start-ups steigern können. Dabei gilt es jedoch, gleichzeitig die bestehende Entscheidungsautonomie beizubehalten und die strukturelle Integration zu gewährleisten, um das beste Ergebnis für Innovationen nach dem Zusammenschluss zu erzielen, denn nur so kann das Start-up als eigenständiger und leistungsfähiger Innovator innerhalb der Strukturen des Gesamtunternehmens agieren.
Die vollständige Studie steht im Volltext unter folgendem Link zur Verfügung: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/radm.12603